Mit wenigen Tricks ein kleines Bad optimal gestalten
Ihr fragt euch, wie ihr ein Badezimmer auf nur wenigen Quadratmetern optimal gestalten könnt, ohne auf Stauraum oder Wohnlichkeit zu verzichten? Ich zeige euch hier anhand praktischer Beispiele, wie ihr mit einfachen Tricks und guten Ideen, eine kleine Wohlfühloase auch auf wenigen Quadratmetern schaffen könnt.
Tipps & Tricks für die Gestaltung
- Durchdachte innenarchitektonische Planung
- Die richtige Materialauswahl in Form & Farbe
- Die optimale Beleuchtung
- Genügend Stauraum schaffen
- Handwerkliche Umsetzung

Durchdachte innenarchitektonische Planung
Wenn es sich bei eurem Badezimmer um ein Neubau Projekt handelt, beginnt der erste Schritt in der Grundrissplanung. Dabei arbeitet man sich von grob zu fein und klärt im ersten Zuge folgende Eckdaten:
- Wie groß ist das Badezimmer?
- Gibt es ein Fenster, wenn ja wo?
- Welche Kriterien sollen eingeplant werden (Dusche, Badewanne…) ?
- Schlägt die Badezimmertür nach innen oder außen auf?
Wenn diese Merkmale, die sich meistens im Zuge der gesamten Haus- oder Wohnungsplanung ergeben, klar sind, kann man sich an die genaue Aufteilung im Badezimmer machen.

Bei einer Badrenovierung fällt die Frage um die Neuanordnung von Objekten weg, da man meistens versucht die Positionen der Sanitärobjekte, in Hinblick auf möglichst geringe Kosten, nicht zu verändern. So kann man die bestehenden Anschlüsse von Zu- und Abwasser übernehmen und sich lediglich um die Sanierung von Oberflächen, Objekten, Armaturen, Möbeln und Accessoires kümmern.
Hier ist einmal der Aufbau einer Vorwandinstallation für einen Waschtisch im Neubau gezeigt:
Die richtige Materialauswahl in Form & Farbe
Wenn die Positionen der Objekte (Dusche, Toilette, Waschbecken, Heizung) klar sind, geht es im nächsten Schritt um die Auswahl der Materialien. Grundsätzlich gilt, je kleiner das Bad, desto heller die Farbauswahl, da helle Farben den Raum optisch größer und offener wirken lassen. Dazu eignen sich als Grundfarben am besten Weiß- und Naturtöne, wie beige, hellgrau oder greige. Ihr solltet bei der Farb-und Materialauswahl darauf achten, möglichst in einer Farbfamilie zu bleiben. Nicht zu viele Farben in den Grundmaterialien, lieber später mit farblichen Akzenten in Accessoires und Dekoration arbeiten.
Als Faustregel für die Innenraumgestaltung gilt:
Nie mehr als drei Farben verwenden!
Akzente aus Holz
Um dennoch Gemütlichkeit ins Bad zu bringen, lassen sich als Kontrast zu Fliesen und glatten Wänden wunderbar die Badmöbel aus Holz gestalten. Holz gibt dem Bad durch seine Natürlichkeit und Wärme eine wohnliche Atmosphäre und eine gewisse Struktur. Dazu müssen nicht die gesamten Badmöbel aus Holz bestehen, man kann idealerweise bestimmte Oberflächen optisch abheben, indem man z.B. nur die Waschtischplatte aus Holz herstellt und/ oder die Ablagen auf der Vorwand von Waschbecken und Toilette mit Holz absetzt. Diese Flächen werden üblicherweise vom Fliesenleger einheitlich zu den Vorwänden mit Fliesen versehen. Aber schaut mal, wie groß die Wirkung ist, wenn man die horizontale Ablage mit einem Holz versieht- gleich viel wohnlicher und optisch ein totales Highlight!

Wer nicht gleich ein Vermögen für sein Bad ausgeben möchte und eher eine sparsame Variante sucht, für den eignen sich ideal Werkstoffe in Holzoptik. So findet ihr zum Beispiel in der Egger Kollektion eine große Auswahl an schönen Holzdekoren, die zudem in Sachen Pflegeleichtigkeit überzeugen.

Die Fliesen
Um dem Raum eine gewisse Weite zu geben, wählt man am besten großformatige Fliesen. Je weniger Fugen, desto mehr Platz strahlt der Raum aus. Eine große Veränderung der Badgestaltung in den letzten Jahren, ist nur noch Wände zu fliesen, an die wirklich Wasser kommt, sprich der Duschbereich, die WC-Vorwand und je nach Art der Ausführung die Waschtisch-Wand. Übrige Wandflächen können tapeziert, verputzt oder gestrichen werden.
Bei den Fliesen ist die Verlegerichtung noch ein wichtiger Punkt für die optische Wirkung eines Raumes. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sowohl die Boden- als auch die Wandfliesen zu verlegen:
- Kreuzfuge
- Halbverband/ Drittelverband
- Wilder Verband
Dabei ist es durchaus möglich, die Boden und Wandfliesen unterschiedlich zu verlegen. Wer auf Symmetrie und Geradlinigkeit steht, der sollte die Wandfliesen am besten in Kreuzfugen-Ausführung verlegen und dabei darauf achten, dass die Fliesenmitte oder der Fugenverlauf zu den Positionen der Objekte passt. Schön ist z.B. wenn die Toilette auf einer Fliesenfuge sitzt oder die Duschwände im gleichen Abstand zueinander gefliest sind. Die Bodenfliesen kann man durchaus, um den Raum etwas aufzulockern im Drittelverband verlegen.
Wer in seinem Badezimmer auf einen Bodenbelag in Plankenformat, z.B. Vinyl in Holzoptik, zurückgreift, der schaut am besten danach, wie der Raum vor dem Bad (= Flur) verlegt ist und zieht ihn in der gleichen Richtung durch. Ein Wechsel der Verlegerichtung ist in den meisten Fällen nicht ratsam.
Ist man hiervon unabhängig, kann man folgende Regeln für die Entscheidung der Verlegerichtung anwenden:
- schmaler, langer Raum = Belag quer verlegen -> lässt den Raum breiter wirken
- quadratischer Raum = Belag parallel zum Fenster legen
Die Glasdusche
Quasi ein Muss für jedes kleine Bad ist eine ebenerdige Dusche aus Glas. Steht die Glasabtrennung direkt auf dem Boden, verschmilzt die Dusche optisch mit dem Raum und wird durch die durchlaufenden Übergänge nicht als separates Raumelement wahrgenommen, sondern als Verlängerung des Raumes.
Wer aus verschiedenen Gründen nicht auf eine Duschwanne verzichten möchte, der kann die Glasabtrennung auch auf der Wanne platzieren. Klarer Vorteil ist, wenn die Duschabtrennung möglichst rahmenlos ist. Dies erspart nicht nur viel Mühe beim Reinigen, sondern vermeidet auch die zusätzliche Entstehung von Unterbrechungen im Bad. Solche Glasduschen können beim Glaser individuell und genau auf Maß angefertigt werden.
Der Spiegel
Ebenfalls bedeutsam für die Großzügigkeit eines Bades ist der Spiegel. Dieser sollte nicht zu knapp bemessen sein, denn auch dieser gibt dem Raum eine gewisse Tiefe. Je nach Wandgröße ist es sogar ratsam, die Fläche oberhalb des Waschtisches komplett mit einem Spiegel zu versehen. So vermeidet man einen Abbruch in der Linienführung und lässt den Raum dadurch optisch weiter wirken.
Die optimale Beleuchtung
Durch genügend Licht im Bad, welches sich meistens mit wenig Aufwand schaffen lässt, erzielt man eine große Wirkung im Raum. In den meisten Bädern ist es möglich die Decke abzuhängen, sodass sich dort integrierte Deckenspots einbauen lassen. Dadurch erreicht man eine optimale Grundbeleuchtung im gesamten Bad. Bei Badezimmern ohne Fenster ist es ratsam, Leuchten in tageslichtweiß auszuwählen. Diese garantieren auch am Morgen ausreichend Licht für das tägliche Doing im Bad.
Neben solchen Downlights in der Decke, sollte zusätzlich der Bereich des Spiegels beleuchtet sein. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Spiegel mit integrierter LED Beleuchtung
- Spiegelleuchte oberhalb des Spiegels
- Beleuchtung im Spiegelschrank integrieren
Wichtig ist, dass die Beleuchtung zwischen Spiegel und der Standposition vor dem Waschbecken stattfindet, um eine unangenehme Schattenbildung von hinten zu vermeiden. Besonders schön ist es, wenn dieses Licht dimmbar ist, denn dann kann man das Licht gleichzeitig als gemütliches Hintergrund Licht z.B. bei einem Bad nutzen.
Für alle Leuchten im Bad gilt die Schutzart IP zu beachten. Vor allen in Nassbereichen, wie in der Dusche sollte mindestens die Klasse IP 44 verwendet werden. Die Schutzart findet ihr in den Produktbeschreibungen der Leuchten.
Genügend Stauraum schaffen
Gerade in kleinen Bädern gibt es nichts Wertvolleres, als möglichst viel Stauraum. Um auf dem begrenzten Platz nicht unnötig viele Dinge, wie Kosmetiksachen, Zahnbürsten und Handtücher offen stehen zu haben, sind geschlossene Regale und Schränke empfehlenswert. Gute Plätze für solche Stauraum Möglichkeiten sind Hängeschränke über der Toiletten Vorwand oder ein Spiegelschrank über dem Waschbecken. Diese machen auch optisch etwas her, wenn man dafür ein schönes Material, wie Holz verwendet. Einzelne offene Regale oder Fächer können dann wiederum als Highlight gesetzt werden.
Handwerkliche Umsetzung
Für eine schöne Badgestaltung mit optimaler Raumnutzung ist der Einsatz eines qualitativen Handwerks unumgänglich. Gerade für die Einbaumöbel macht es Sinn, etwas vom Tischler fertigen zu lassen, da so eine individuelle und maßgenaue Lösung geschaffen werden kann. Besonders schön ist, dass man damit volle Flexibilität in Sachen Materialien und Farben hat und sich so sein individuelles Traumbad schaffen kann!

“bathroom – a kingdom of splash, wash, brush & flush”
Zum Schluss könnt ihr euer Bad noch mit kleineren Dekorationen und schönen funktionalen Gegenständen, wie Wäschekörben, Handtücher, Badematten und auch Pflanzen aufwerten. Über diese Dinge kann man auch ein paar farbliche Akzente setzen, die jedoch wieder aus dem Bereich der Naturtöne und -materialien stammen sollten. Sanfte und ruhige Farben verleihen gerade kleinen Bädern ein angenehmes Leben, ohne dabei aufdringlich und unruhig zu wirken.
Ich wünsche euch viel Freude mit eurer Badgestaltung und ein gutes Gelingen beim Planen eurer ganz persönlichen Wohlfühloase!

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